Immer wieder liest und hört man, am besten sei es, nach dem Schwitzbad die Abkühlung mit dem Wasserschlauch in Form eines Kneipp-Gußes vorzunehmen. Aber es gibt kaum einen Ort, wo dieser beschrieben ist.
In der Hydrotherapie wird der Vollguß sogar als "stark wirkender Reiz" eingestuft, während die Sauna in die Kategorie der "mittelstarken Reize" gehört.
Für die Anwendung beim Saunabaden wird deshalb ein modifizierter Kneippscher'-Vollguß angewandt. Er hat drei Aufgaben. Dies sind
a) Wärmeentzug
b) Schweißabspülen
c) und ganz wichtig: Kaltreiz.
Im Gegensatz zum richtigen Vollguß wird dieser schneller und nur einmal durchgeführt.
Vorteilhaft ist es, wenn der Guss durch eine zweite Person durchgeführt wird. Zur Technik ist zu sagen, das der Wasserstrahl aus einem 2-3 Meter langen Gummischlauch mit ¾" Zoll Durchmesser ohne Mundstück bzw. Düse austreten soll. Ob man die richtige Druckstärke hat, kann man am senkrecht nach oben gehaltenen Schlauch sehen. Das Wasser sollte dann in einem etwa 12 cm hohen Strahl aus dem Schlauch sprudeln. Der Schlauch wird in solch einem spitzen Winkel gegen die Haut gehalten, das sich einen flache Wasserplatte bildet und das Wasser als geschloßener Film, ohne zu spritzen, über die Haut läuft.
Man beginnt auf der Körperrückseite. Zuerst, herzfern, am rechten Fuß geht man mit der Wasserplatte an der Außenseite bis über Unter- und Oberschenkel nach oben und dann an der Innenseite wieder abwärts. Das gleiche wiederholt man auf der linken Seite. Danach folgt im zweiten Ansatz rechte Hand, Arm, Schulter von der aus man dann auf der rechten Rückenseite nach unten bis zur Höhe der linken Hand geht. Und wieder das gleich auf der linken Seite.
Nun, im dritten Ansatz, geht man nach dem gleichen Muster auf der Vorderseite vor.
Zum Schluss noch Gesicht, Hals und Nacken nicht vergessen, die man gesondert abgiesst.