In Finnland, wo das Saunabaden Familiensache ist, werden sogar Säuglinge
mit in die Sauna genommen.
In einer finnischen Untersuchung wurden 138 Kinder von drei Tagen bis
zu elf Monaten in einer für Erwachsene geheizten Sauna 15 Minuten
gebadet. Obwohl sich manche bedenklichen Erscheinungen an der Atmung
und am Herzen gezeigt hatten, besonders bei den Neugeborenen, hatten alle
die Untersuchung gut überstanden. Leider ist nicht bekannt, ob die
„älteren" Kinder bereits Saunaerfahrung hatten.
In Deutschland wird es eher so gehalten, das erst dann die Kinder mit
in die Sauna genommen werden, wenn sie in der Lage sind Erfahrungen mitzuteilen
und ihre Schließmuskeln von Po und Blase zu beherrschen, was in der
Regel ab dem zweiten bis dritten Lebensjahr der Fall ist. Auch darf man
dabei nicht vergessen, das wir im Gegensatz zu den Finnen zum größten
Teil auf öffentliche Saunabäder angewiesen sind.
Es gibt aber auch hier schon Säuglingsgruppen, von denen man sehr
Positives hört. In einer Physiologischen Untersuchung zum Saunabaden
beim Säugling an der Univ.-Kinderklinik Magdeburg wurde unter den
gewählten Bedingungen des Saunabadens (Alter mindestens 3 Monate,
Ausschluß von Krankheiten, 3 min Sauna bei 80 Grad nach 15 min Baden
bei 27 Grad) bei selbst sehr jungen Kindern festgestellt, das sie der Kreislauf-
und Temperaturbelastung durch Saunabaden gewachsen sind.
Es wurde geäußert, das Kinder durch die Hitze mehr belastet
sind als Erwachsene, da ihr Körper im Verhältnis mehr Oberfläche
hat. Von der Kreislaufbelastung her ist gerade bei Kindern überhaupt
kein Problem zu erwarten, (bei allem vorausgesetzt, daß das Kind
gesund ist!) Kinder reagieren hier viel elastischer als Erwachsene. Man
muß dazu wissen, das die Kinder bereits über die volle Anzahl
von Schweißdrüsen verfügen, und damit über eine effektive
Wärmeabwehr. Was man deshalb unbedingt beachten muß, ist, daß
die Kleinen genug trinken! Bei Kindern ab dem zweiten Lebensjahr kann der
Saunaablauf Untersuchungen zu Folge wie bei einem Erwachsenen gehandhabt
werden.
Die verschiedenen Untersuchungen haben die Bekömmlichkeit für
Kinder nachgewiesen, wenn das Bad nach den bewährten Saunaregeln durchgeführt
wird!
Natürlich muß auch hierbei beachtet werden, daß es
sich um Anfänger handelt. Mit das größte Problem dürfte
die Langeweile sein. Hier sollte man sich schon mit Märchen
oder Spielen ( wer hat das ersten Schweißbächlein? Wer kann
am längsten schweigen? ) vorbereiten. Aufklärende Gespräche
darüber, was sie in der Saunakabine und danach erwartet, sind unabdingbar.
Sie sollten genau wissen, was sie erwartet und neugierig und gespannt darauf
sein. Sonst sind sie schnell verschreckt und das war es dann. Normalerweise
geht man gut abgetrocknet in die Sauna. Bei Kindern, die das erste mal
gehen, kann man aber vorher das Gesicht etwas befeuchten, sie empfinden
dann die Hitze im ersten Moment als nicht so extrem. (Probieren Sie es
mal an sich selber aus?) Ein Fehler wäre es auch, sie nur auf der
unteren Bank zum „daran gewöhnen" sitzen zu lassen. Hier gilt genau
wie bei Erwachsenen, der Hitzereiz soll kurz und kräftig sein. Auf
Signale achten! Nicht die Uhr sagt, wann der kleine Gast die Sauna verlassen
muß, sondern er selber. Unruhiges hin und herrutschen, außer
dem „normalen" Zappeln, ist meist ein Zeichen, daß nun das Abkühlen
kommen sollte. (Aber hier kennen die Eltern ihre Kinder genauer und sollten
die Zeichen deuten.)
Auch sollte man es am Anfang bei zwei Gängen belassen. Wenn das
Spielen mit dem Wasser dann mehr Spaß macht, warum nicht.
Bei dem Abkühlvorgang darauf achten, das sie nicht unterkühlen.
Hier ist das Empfinden noch nicht so ausgeprägt.