Teil 4 (letzter)
Nach dem wir besprochen haben, wieviel Aufgußwasser auf den Ofen kommt, wollen wir jetzt auf das Wedeln eingehen.
Das Zufächeln der Luft hat den Grund, die isolierende Haftschicht, die den Körper umgibt, wegzureißen und so für den direkten Kontakt mit der jetzt durch den Aufguß angefeuchteten Luft zu sorgen. Das Verteilen des Aufgußdampfes ist, wie oft fälschlich angenommen wird, nicht der Hauptgrund für das Wedeln. (Nach dem Aufgießen wartet man einen kleinen Moment. Die jetzt zum Teil schlagartig verdampfende Menge Aufgußmittel treibt nämlich beschleunigt zuerst einen Schwall heißer Luft vor sich her, der von den Saunabadenden auf den höheren Positionen gut wahrgenommen werden kann.)
Die "Aufgußluft" trifft jetzt durch die herbeigeführte Luftbewegung
voll unsere Haut, und da sie heißer ist als unser Körper, kondensiert
jetzt das Aufgußwasser auf unserer Haut und gibt zusätzlich
dabei die Wärme ab, die es bei dem Verdampfen auf den Ofensteinen
diesen entzogen hat.
Unser Körper bekommt damit zum Abschluß des Bades einen
zusätzlichen Hitzereiz, wobei die jetzt vermehrt auf der Haut zu findenden
Tropfen vom Aufgußwasser herrühren. Hier durch werden
die Schweißdrüsen noch mal zur Höchstleistung angespornt.
Wer auserwählt ist, die Zeremonie durchzuführen, sollte beachten, das diese Arbeit in der Saunakabine ganz schön an die Substanz geht. Um sich die Arbeit leichter zu machen sollte das Tuch zum Wedeln nicht zu klein sein. Damit es gut schwingt, ist eine schwere Qualität anzustreben, sonst hilft es auch, das Tuch leicht anzufeuchten.
Und nun viel Spaß beim Aufguß!